Ausblick Biovision International Roundtable
Zürich, 22.11.2019

Investitionen in die agroökologische Forschung für die Entwicklungszusammenarbeit. Wo stehen wir?

Mehr Unterstützung für Forschung zur Agrarökologie
Biovision stellt ihre neue Studie zu Geldflüssen in der Agrarforschung vor und lädt dafür Geldgebende und Forschende an den runden Tisch. Gemeinsam sollen Wege gefunden werden, um mehr Mittel in agrarökologische Forschung zu investieren.

Noch immer gibt es viele wichtige Geldgeber und Institutionen, die für die Landwirtschaft der Zukunft nach rein technologischen Ansätzen mit dem Einsatz chemischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel forschen. Das Momentum spricht aber für einen raschen Kurswechsel zu Gunsten nachhaltiger Ernährungssysteme und für den Abschied von der industriellen Landwirtschaft. Zu diesem Schluss kamen jüngst auch der Weltklimarat in seinem Bericht zu den Landökosystemen und die EAT-Lancet-Kommission mit ihrem Bericht „Planetary Health Diet“

Agrarökologie erhält mittlerweile auch Unterstützung und Fürspruch von grossen Akteuren wie der DEZA, der FAO oder der « Global Alliance for the Future of Food»​​. Befürworterinnen und Befürwortern der industriellen Landwirtschaft soll aufgezeigt werden, dass Agrarökologie die bessere und nachhaltigere Zukunftsoption ist; dafür sind mehr wissenschaftliche Fakten erforderlich. Was also ist nötig, damit mehr Geld in agrarökologische Forschung fliesst?

Biovision leistet Grundlagenarbeit

In Zusammerbeit mit renommierten internationalen Partnern hat Biovision eine Studie durchgeführt, in der rund 800 landwirtschaftliche Forschungsprojekte aus aller Welt mit einem Gesamtbudget von über zweieinhalb Milliarden Franken analysiert wurden. Sie zeigt auf, wie viel (bzw. wie wenig) Geld in die agrarökologische Forschung fliesst. In Interviews mit 58 international anerkannten Expertinnen und Experten zum Thema landwirtschaftliche Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit wurde ausserdem untersucht, welche Hebel bewegt werden müssen, damit mehr Forschungsmittel für ganzheitliche agrarökologische Ansätze zur Verfügung gestellt werden. Die Studie wurde vom Team Politikdialog & Anwaltschaft durchgeführt (Projekt „Mehr Forschung für Agrarökologie“).

Internationaler Round Table in Zürich

Die Ergebnisse der Untersuchung werden am 22. November erstmals vorgestellt. Teilnehmende der Studie und weitere Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt treffen sich dazu an einem von Biovision durchgeführten Roundtable in Zürich, um die Ergebnisse zu diskutieren und konkrete Lösungen zu finden, wie die Empfehlungen der Studie umgesetzt werden können. Bei der Durchführung geht Biovision dabei neue Wege: Sie bringt mit dem Anlass auch Geldgebende und Forschende zusammen, damit diese gemeinsam neue innovative Ansätze für mehr und bessere Forschung zu Gunsten der Agrarökologie entwickeln können.

Die Ergebnisse des Roundtable werden nach dem Anlass von Biovision vorgestellt und hier veröffentlicht.

Neue Wege auch in der Forschung

Bei der Agrarökologie handelt es sich um einen ganzheitlichen Ansatz, der sich die Natur zum Vorbild nimmt. Zur Förderung der nachhaltigen Produktivität werden lokal angepasste Kombinationen aus verschiedenen Pflanzen und Tieren eingesetzt. Diese integrierte Herangehensweise erfordert eine neuen und grundsätzlich anderen Ansatz als die Forschung für industrielle Landwirtschaft, die auf synthethische Pestizide, chemische Düngemittel und gen-manipulierte Pflanzen setzt. Der grundsätzliche Unterschied besteht darin, dass bei der agrarökologischen Forschung die Landwirte und ihre Bedürfnisse im Zentrum stehen. Ihre Perspektive und ihr reichhaltiges Wissen über lokale Anbaumethoden, Artenvielfalt und ökologische Wechselwirkungen werden in die Forschung einbezogen. Auch müssen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermehrt bereichsübergreifend zusammenarbeiten. Nur so können neben technologischen und ökologischen auch sozio-ökonomische und kulturelle Aspekte der Landwirtschaft untersucht werden.

Die Webseite “Agroecology Info Pool”, auf der Sie diesen Beitrag lesen, wurde 2018 von Biovision erstellt.   Die Plattform verbindet bestehendes Wissen mit beispielhaften Methoden und Projekten der Agrarökologie und dient so als Referenz, um sich einem gemeinsamen Verständnis von Agrarökologie anzunähern.​ 

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